Asphalt-Schinken Rezept

Foto: barockschloss/flickr.com

Schinken in Aspik ist in Mitteleuropa hinlänglich bekannt. Aber was ist mit Schinken in Asphalt? Wir präsentieren das etwas andere Rezept.

Naturasphalt diente in Mesopotamien bereits 10.000 v. Chr. als Kitt bei der Waffen- und Geräteherstellung sowie als Farbe für Schmuck und Skulpturen. Um 700 v. Chr. fand Asphalt seine Bestimmung im Strassenbau. Hierzu wird dieser erhitzt, zum Schmelzen gebracht und dann mit Steinkörnungen gemischt. In Grosny, der Hauptstadt Tschetscheniens wurde 1832 erstmals durch Destillation aus Erdöl Bitumen gewonnen. Dieser löste danach mehr und mehr den Naturasphalt ab.

In den 1960er Jahren boomte der Straßenbau. Da viele Arbeiter auch während der kalten Jahreszeiten im Einsatz waren, kam dem Bitumenkocher plötzlich eine völlig neue Bedeutung zu. Da es auf den abgelegenen Baustellen keine Chance auf ein warmes Mittagessen gab, kam jemand auf die Idee, Würste im Bitumenbad zu erhitzen. Dies funktionierte nach einigen Experimenten letztendlich so gut, dass auf den Baustellen das Zubereiten von Speisen im Bitumenkocher zum Standard wurde.

Auch in der Asphaltmine im schweizerischen Travers gehörte der Asphaltschinken zur Tradition. Alljährlich zum Barbarafest am 4. Dezember wurde dieser zu Ehren der Schutzpatronin von Bergleuten, Feuerwehrmännern und Geologen zubereitet. Heute steht er im dortigen Café des Mines regulär auf der Speisekarte.

Darüber, dass der Asphaltschinken nicht nur im deutschen Straßenbau sondern auch in der Schweizer Cuisine seine Fans hat, gibt zudem dieser Galileo-Filmbeitrag Auskunft.

Tricosal-Rezept für einen Asphalt-Schinken (für 6 Personen)

von unserem Mitarbeiter Boris Karczewski

Zutaten
  • 1,5 kg magerer Schweinenacken (vom Fleischer zu einem Rollbraten aufschneiden lassen)
  • 300 g Zwiebeln
  • 2  Knoblauchzehen
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3 EL mittelscharfer Senf
  • 1 EL Edelsüß-Paprika
  • 1  Knoblauchknolle
  • Küchengarn
  • 1 Rolle Alufolie
  • Dachdeckerofen
  • 250 Liter Heißbitumen 100/25
  • Rödeldraht
  • Schaufelstiel o. glw.
  • Pflasterstein
Zubereitung
  1. 300 Gramm Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden
  2. Knoblauchzehen schälen und fein würfeln
  3. Fleisch von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Die aufgeschnittene Seite mit Senf einstreichen, mit Paprika gleichmäßig bestreuen, Zwiebelstreifen und Knoblauch darauf verteilen
  4. Braten von der Querseite aufrollen und mit Küchengarn zusammenbinden
  5. Braten komplett mit einer Rolle Alufolie einwickeln. Auf Dichtigkeit achten! Lieber zu viel, als zu wenig Folie benutzen!
  6. Gut eingewickelten Braten mit Rödeldraht umwickeln und an den Schaufelstiel mittig aufhängen
  7. Pflasterstein ebenfalls mit Rödeldraht umwickeln und unterhalb des Bratens hängen. Dieser dient zur Beschwerung des Bratens, sodass dieser nicht im Heißbitumen aufschwimmt
  8. Das Bitumen im Bitumenofen aufschmelzen und bis 180°C erhitzen
  9. Pflasterstein und Braten im Heißbitumen versenken und Schaufelstiel quer über Ofen legen. Der Braten sollte nun mittig im Ofen „schwimmen“ und komplett mit Heißbitumen umhüllt sein
  10. Den Braten circa 2 Stunden im Heißbitumen garen. Danach am Schaufelstiel herausziehen und vorsichtig aus der Alufolie befreien. Die Alufolie lagenweise entfernen, damit kein Bitumen auf den leckeren Braten kommt.

Guten Appetit!